ZMR 12/2014, 928

Glückwunsch zum 70. Geburtstag von Ferréol Jay von Seldeneck
editorem et amicum eminentem cordialiter salutamus

von Prof. Dr. Ekkehart Reinelt, RA BGH

Rechtsanwältin Dr. Annegret Harz, Schwester meiner Ehefrau, hat mich zu diesen Zeilen für Ferréol Jay von Seldeneck angeregt. Ich möchte mich den Glückwünschen an den Jubilar anschließen. Rechtsanwalt Ferréol Jay von Seldeneck hatte in seiner Mietrechtszeitschrift InfoM 9/8 S. 352 auf außerordentlich liebenswürdige Weise unter „personalia“ auf meinen Berufsweg, zuletzt mit der Wahl zum BGH-Anwalt, hingewiesen. Tatsächlich ist er viel schlauer als ich: Wir sind im selben Jahr geboren, dennoch hat er sein Abitur auf unserer gemeinsamen Schule, dem humanistischen Internat Birklehof, ein Jahr früher absolviert (gut, er hat genau 13 Tage längere Lebenserfahrung als ich). Schon in der Schule fiel Herr von Seldeneck nicht nur durch seinen außergewöhnlich klangvollen Namen auf, sondern durch Intelligenz, Wissbegier, soziale Kompetenz, erfrischenden Humor und durch einen weiten Blick über den Tellerrand schulischer und später auch wissenschaftlicher Erkenntnis. Sein ständiges Suchen und Fragen hat ihn dann auch auf den Weg zum Gründer und spiritus rector des Bausteinverlags geführt. In dessen Publikationen verwirklicht Ferréol Jay von Seldeneck seine Maxime, mit den Fachinformationen höchsten wissenschaftlichen Maßstäben und gleichzeitig praxistauglichen Anforderungen zu genügen („Alles auf einer Seite und kein Wort zuviel“). Ein beständiges und sichtbares Zeichen seiner großen Kreativität ist die Schöpfung der außergewöhnlichen Zeitschrift „Info M“, dieser stets aktuellen und hoch interessanten „One-Page-Fachinformation“.

Jay von Seldeneck, der schon in Schulzeiten zwar zurückhaltend, jedoch äußerst aufmerksam und mit intelligenten Beiträgen hervortretend, bei Lehrern und Mitschülern anerkannt und bliebt war, antwortet in einem Kollegeninterview in Info M 1/11 darauf, welcher Frage er „endlich mal“ gerne auf den Grund gehen würde. Er möchte gerne wissen: „Wie funktionieren Gedächtnis, Kombination, Assoziation und Imagination?“

Mit der Beantwortung der Frage kämpfen die modernen Hirnforscher verzweifelt und vielleicht bis heute auch noch vergeblich. Ist nicht auch alles Erkennen Stückwerk? Alle werden sich darum weiter nachdrücklich bemühen, aber auch wenn wir bis heute nicht genau wissen, wie Gedächtnis, Kombination, Assoziation und Imagination wirklich im Einzelnen funktionieren: Dass sie gut funktionieren können, dafür gibt Ferréol Jay von Seldeneck täglich und hoffentlich noch - ad multos annos - weiterhin ein hervorragendes Beispiel.